12 Feb. Bleib so wie du bist
Hat dir auch schon einmal jemand gesagt „Bitte bleib so wie du bist“? Wie hat dieser Satz auf dich gewirkt? Hast du ihn als Kompliment empfunden?
Viele Menschen würden gerne in 10, 20 oder mehr Jahren noch so jung aussehen wie heute. „Bleib so wie du bist“ bedeutet aber auch keine persönliche Weiterentwicklung. In 10, 20 oder mehr Jahren immer noch gleich denken und handeln wie heute. Nichts Neues erlebt haben, weil uns alles was wir erleben auch verändert.
Stell dir vor, jemand hätte dir diesen Satz als Kleinkind auf deinen Lebensweg mitgegeben und du hättest ihn beherzt umgesetzt. Du wärst immer noch das Kind von damals.
Stillstand in unserer persönlichen Entwicklung ist gegen die Natur des Menschen. Wir möchten Dinge verstehen, neue Fähigkeiten lernen, uns körperlich und geistig weiterentwickeln. Es ist für uns wichtig, immer wieder an unsere Grenzen zu kommen und die neuen Herausforderungen anzunehmen.
Wenn wir es geschafft haben, sind wir glücklich und zufrieden.
Warum wünscht uns jemand mit dem Satz „Bleib so wie du bist“ Stillstand in unserer persönlichen Entwicklung? Unsere Mitmenschen möchten uns mit diesem Wunsch eigentlich ein Kompliment machen. Aber in ihrem Unterbewusstsein könnte auch noch etwas anderes mitschwingen.
Wenn wir nicht so bleiben wie wir sind, verändern wir uns. Damit verändert sich auch unsere Beziehung zu diesen Menschen. Jede mögliche Veränderung ist für unser Unterbewusstsein zunächst einmal eine potenzielle Bedrohung und wird kritisch begutachtet. Das gilt auf für die sich ändernde Beziehung zu anderen Menschen.
Wir können das nicht willentlich steuern. Dieser Risikocheck ist ein unbewusster Mechanismus, der den Menschen das Überleben sichern soll. Das Ergebnis des Risikochecks ist für jeden Menschen verschieden. Sonst würden wir vermutlich immer noch wie unsere Vorfahren in einer Höhle sitzen.
Genauso wie es bei unseren Vorfahren Menschen gab, die sich aus ihrer Höhle wagten, gab es andere Menschen, die diesen Schritt aus Angst vor der Veränderung nicht wagten. Sie versuchten sogar zu verhindern, dass sich jemand aus ihrer Gruppe verändert.
Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Vielleicht ist es die Angst einsam zurückzubleiben oder die Angst vor dem sozialen Druck, mitgehen zu müssen oder etwas ganz anderes. Die Gründe sitzen oft tief in unserem Gedächtnis.
Das ist heute nicht anders als vor tausenden von Jahren. Bevor wir einem anderen Menschen durch unsere Weiterentwicklung eine Veränderung aufdrücken, versucht er uns unbewusst mit einem Kompliment davon abzuhalten. „Bleib so wie du bist“. Glücklicherweise gab es früher Menschen, die ihre Höhle trotzdem verließen.
Am Ende ihres Lebens bereuen die Menschen nicht was sie gemacht haben, sondern was sie nicht gemacht haben. Es geht darum, dass Du ein glückliches und zufriedenes Leben führst. Du bist du und die anderen sind die anderen. Heute hat die Höhle einen anderen Namen, es ist unsere Komfortzone.
Willst du so bleiben wie du bist oder gibt es für dich etwas, das du verändern möchtest? Was hält dich ab, es zu tun?
Nimm dir ein paar ruhige Minuten Zeit und spüre, welche Gedanken und Gefühle erscheinen, die dich vor deiner gewünschten Veränderung abhalten.
- Ich traue mich nicht
- Ich darf das nicht
- Das macht man nicht
- Ich kann das nicht
- Was sagen die anderen?
- Was ist, wenn ich keinen Erfolg habe?
- Und so weiter und so fort.
Jeder von uns trägt seine persönlichen Gründe und Glaubenssätze in seinem Lebensrucksack mit sich herum.
Ein Teil des Ballasts wurde uns in unserer Kindheit hineingelegt, einen anderen Teil fügten unsere eigenen Erfahrungen hinzu. Aus der Epigenetik wissen wir, dass sich solche Glaubenssätze auch über Generationen weitervererben. Vielleicht fühlst auch du dich bei einem Satz wie „Das Leben ist hart und ungerecht“ angesprochen, obwohl deine eigenen Erlebnisse dies nicht widerspiegeln.
Diese Glaubenssätze existieren nur in unserem Gedächtnis. Je länger wir uns damit herumschlagen, desto stärker manifestieren sie sich als scheinbare Wahrheit.
Wenn du etwas verändern möchtest, musst du den ersten Schritt gehen. Herausgehen aus deiner Höhle und herausgehen aus deiner Komfortzone. Damit dich deine Glaubenssätze nicht wie ein dickes Gummiband zurückhalten, kannst du dieses unsichtbare Band abschneiden.
Mach es jetzt. Je länger du wartest, desto schwieriger wird es werden. Dein Gummiband wird mit jedem Tag dicker und stärker.
Wie soll das gehen?
- Zuerst definierst du möglichst exakt dein Ziel.
- Danach suchst du nach dem Glaubenssatz, der dich von der Veränderung abhält.
- Im nächsten Schritt löst du den blockierenden Glaubenssatz auf.
- Nach der Auflösung deiner Blockade wirst du merken, dass es dir leichter fällt, in die Veränderung zu gehen.
Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten wie z. B. die Kinesiologie, systemische Aufstellungen, Bioenergetik. Manchmal ist es hilfreich mit einer Methode den ersten Schritt zu machen und mit einer anderen Methode einen nächsten Schritt zu gehen.
Danach darfst du gespannt sein, wenn du aus eigener positiver Erfahrung anderen Menschen den Satz mit auf den Weg gibst: „Bitte bleibe NICHT so wie du bist.“
Den ersten Schritt musst du immer selber gehen. Du entscheidest, ob du deinen Veränderungsweg alleine gehst oder dir für eine schnelle und nachhaltige Realisierung Unterstützung holst.
Wir begleiten dich gerne und unterstützen dich – sprich mit uns in einem kostenfreien Impulsgespräch.
Gehe deinen persönlichen Weg. Du hast die Wahl
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Elisabeth und Walter Roggenstein